Ein Buntspecht klopft an einen Baum

Der Buntspecht am Vogelhaus

Was macht der denn da? Er wird doch nicht etwa ein Loch in das Vogelhaus hämmern? Der Buntspecht zählt eher zu den selteneren Gästen am Vogelhaus. Doch im Winter kann man ihn ab und an in Gärten an Futterstellen beobachten, insbesondere dann, wenn sich ein Wald in der Nähe befindet.

Im Wald gehen Buntspecht übrigens einer besonderen Tätigkeit nach, dem sog. "Ringeln". Dazu mehr am Ende dieser Seite. Hier zunächst die kleine Inhaltsübersicht:

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Der Buntspecht – ein schneller Überblick

Buntsprecht Zeichnung Aquarellstifte
Ein Buntspecht in bunten Aquarell-Farben

Nach diesem Bild auf einen Blick das Wichtigste zum Buntspecht, von der Größe bis zum wissenschaftlichen Namen:

Die wichtigsten Informationen rund um den Buntspecht
Merkmal Beschreibung
Körpergröße 23 bis 26 cm
Flügelspannweite 38 bis 44 cm
Gewicht 60 bis 90 Gramm
Lebenserwartung 8 bis 9 Jahre
Lebensraum Nadel-, Laub-, und Mischwälder, Streuobstwiesen, Parks und Gärten mit altem Baumbestand, Friedhöfe
Nahrung Allesfresser: holzbewohnende Insekten und deren Larven sowie Würmer, Früchte, Obst, Nüsse, Sämereien, Zapfen, Pflanzensaft von Ringelbäumen
Frisst am Vogelhaus Schalenfreie Nüsse, Meisenknödel, Früchte, Obst, Sämereien, Fettfutter
Einordnung Familie der Spechtvögel
Wissenschaftlicher Name Dendrocopos major

Spechte benutzen "Spechtschmieden"

Wenn man ein Vogelhaus mit einem dicken, hohen Holzstamm hat, kann man dem Buntspecht mit etwas Aufwand eine besondere Freude machen. Hierzu bohrt man in den Stamm des Vogelhauses kurze Löcher mit einem Durchmesser von ca. 1 cm und steckt Haselnüsse in die Bohrlöcher. Denn das entspricht dem natürlichen Verhalten des Buntspechts im Wald. Um an Haselnüsse heranzukommen, klemmt der Buntspecht die Nuss nämlich am Baumstamm in ein passendes Hackloch und hämmert so lange auf die Haselnuss ein, bis die Schale bricht. Das Hacklocht im Baum nennt man deswegen "Spechtschmiede".

Ein Buntspecht besucht ein rotes Futterhäuschen
Klatschnass im Regen - ein Buntspecht am Vogelhaus

Um es dem Specht im Winter einfacher zu machen, kann man natürlich auch bereits geknackte Haselnüsse in die Bohrlöcher stecken. Werden die Nüsse nicht direkt angenommen, sollte man sie allerdings — insbesondere bei feuchtem Wetter — ab und an austauschen, damit nicht irgendwann verfaulte Nüsse in den Löchern stecken. Denn verdorbenes Futter ist auch im Winter keine Hilfe.

Sie möchten auch einmal einen Buntspecht im Garten als Gast begrüßen? Das Patentrezept hierfür gibt es leider nicht - aber man kann viel dafür tun, dass ein Garten und ein Vogelhaus gut besucht werden. Hierzu ebenfalls auf dieser Webseite Tipps und Hinweise, wie Sie Vögel zum Vogelhaus locken können.

Welches Futter für den Buntspecht?

Aber was frisst der Buntspecht an einem Vogelhaus? Im Wald vertilgt der Buntspecht vor allem holzbewohnende Insekten und deren Larven sowie Würmer, die er in der Rinde der Bäume bzw. bei der „Bearbeitung“ der Bäume findet. Allerdings verzehren Buntspechte auch Früchte, Obst und Nüsse sowie andere Sämereien. Diese Nahrungsgruppe lockt den Buntspecht daher auch an das Vogelhaus. Wenn man dort Nüsse und Samen hineingibt, wird man mit etwas Glück auch den schwarz-weiß-roten Vogel zum Futterhäuschen anlocken können. Und man muss auch keine Angst haben, dass der Buntspecht dort zur Holzbearbeitung schreiten wird…

Gerne hängt sich der Buntspecht auch an Meisenknödel, wenngleich der recht große Vogel dort einen gewissen Balanceakt vollführen muss.

Übersicht: Liste zum Futter des Buntspechts

In der Natur

  • Holzbewohnende Insekten, Larven, Würmer
  • Früchte
  • Obst
  • Nüsse
  • Sämereien
  • Zapfen
  • Pflanzensaft von Ringelbäumen

Am Vogelhaus

  • Schalenfreie Nüsse
  • Meisenknödel
  • Früchte
  • Obst
  • Sämereien
  • Fettfutter

“Ringeln“ – Der Specht ist ein Baumsaftlecker

Der Buntspecht liebt Baumharze und Baumsäfte. Doch wie kommt er daran? Der Specht hat sich hierzu eine raffinierte Methode ausgedacht. Auf der Oberseite eines Astes oder am Stamm des Baumes hackt er dazu rundherum kleine Löcher. Aus diesen Löchern quillt dann der Saft des „angezapften“ Baumes. Wenn sich nach und nach immer mehr Baumsaft ansammelt, entstehen darauf Wülste rund um den Stamm oder den Ast, die wie ein Ring aussehen. Daher kommt der Name „Ringeln“. Den Saft dieser Ringe nimmt der Buntspecht gerne auf. Er leckt daran, was ihm als ihm als Nahrungsergänzung dient. Am besten dafür geeignet sind Ahorn-, Roteichen- und Lindenbäume. Die bevorzugte Zeit ist das Frühjahr, wenn die Bäume kräftig im Saft stehen.

Weder verwandt noch verschwägert

Auch wenn der Buntspecht gerne Baumsaft "trinkt", hat er dennoch nichts mit dem Schluckspecht zu tun. Bei dem Schluckspecht handelt es sich um einen ganz anderen lustigen Vogel... Wer Lust hat auf einen kleinen launigen Artikel - hier gibt es alles über den Schluckspecht! Einfach ´mal auf den Link hüpfen!