Ein Haussperling schaut aus einer Buchsbaumhecke

Der Haussperling (Spatz) am Vogelhaus

Der Haussperling ist oft am Vogelhaus, gerne auch in Schwärmen. Auch sonst legt der Haussperling – landläufig einfach Spatz genannt – ein geselliges Verhalten an den Tag. Was er sonst so macht, können Sie auf dieser Seite lesen:

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Der Haussperling – ein schneller Überblick

Ein Haussperling gemalt in Aquarelltechnik auf einem Pfahl
Ein Haussperling in Aquarell...

Nach diesem Bild auf einen Blick das Wichtigste zum Haussperling, von der Größe bis zum wissenschaftlichen Namen:

Die wichtigsten Informationen rund um den Haussperling
Merkmal Beschreibung
Körpergröße 14 bis 16 cm
Flügelspannweite ca. 23 cm
Gewicht ca. 30 Gramm
Lebenserwartung bis zu 10 Jahre
Lebensraum Städte, Dörfer, Gärten, Hecken, Parks, Bauernhöfe, Friedhöfe
Nahrung Körner- bis Allesfresser: Wildkrautsamen und Getreidekörner, Knospen und Triebe, Raupen, menschliche Abfälle, zur Brutzeit bis zu 30 % Insekten sowie deren Eier und Puppen,
Frisst am Vogelhaus Getreidekörner, Sämereien, auch größere Samen, Meisenknödel, Talg, Nüsse
Einordnung Familie der Sperlinge
Wissenschaftlicher Name Passer domesticus

Der Spatz - ein Kulturfolger

Wie sein Name schon sagt, hat sich der Haussperling vor allem dem Menschen angeschlossen und ist sozusagen zum Hausgenossen geworden. In der Fachsprache bezeichnet man ihn daher als Kulturfolger. Gerade im städtischen Umfeld hat sich der Haussperling zum Allesfresser gewandelt. Der anpassungsfähige und widerstandsfähige Spatz wird bis zu 10 Jahre alt.

An dem recht großen Kopf mit dem kräftigen Schnabel kann man erkennen, dass der Haussperling ursprünglich zu den Körnerfressern zählt. Er ernährt sich vor allem von Sämereien und – in landwirtschaftlich geprägten Gebieten – von Körnern der verschiedenen Getreidesorten. In natürlichem Umfeld frisst der Haussperling auch Samen von Wildkräutern und Gräsern. In der Nähe von Menschen ist der Spatz natürlich auch auf der Jagd nach Essensresten wie Brotkrümeln etc.

Im Frühjahr und Sommer stehen verstärkt Insekten auf dem Speiseplan des Haussperlings. Diese eiweißhaltige Nahrung wird vor allem auch an die Jungvögel verfüttert.

Als Gast am Vogelhaus

Am Vogelhaus gehört der Haussperling zu den Körnerfressern. Mit den handelsüblichen Mischungen ist er durchaus zufrieden. Legt man größere Futterstücke wie z.B. Nüsse in das Vogelhaus, kann man ab und an beobachten, wie der Haussperling diese mit dem Fuß festhält und dann mit dem Schnabel zerkleinert. Oft werden größere Futterstücke auch vom Vogelhaus wegtransportiert, um sie dann in Ruhe an anderer Stelle zu zerkleinern.

Wenn sich ein einzelner Haussperling am Vogelhaus einfindet, ist alsbald mit weiterem Besuch zu rechnen. Denn wenn ein einzelner Spatz eine Nahrungsquelle entdeckt, lockt der soziale Vogel seine Artgenossen mit lauten Rufen zur Futterstelle. Daher sieht man oft kleine Schwärme am Vogelhaus einfallen.

An Ihrem Vogelhaus sind keine Spatzen-Gruppen und auch sonst leider eher selten gefiederter Besuch zu sehen? Wenn Sie sich mehr Leben am Vogelhaus wünschen, empfehle ich Ihnen meinen kleinen Ratgeber, wie man das Futterhäuschen attraktiver für Vögel gestalten kann. Lesen Sie hierzu ebenfalls auf dieser Webseite Tipps und Hinweise, wie Sie Vögel zum Vogelhaus locken können.

Liste zum Futter des Haussperlings

In der Natur

  • Körner- bis Allesfresser
  • Wildkrautsamen und Getreidekörner
  • Knospen und Triebe
  • zur Brutzeit bis zu 30% Insekten
    sowie deren Eier und Puppen
  • Raupen
  • menschliche Abfälle, Nahrungsreste

Am Vogelhaus

  • Getreidekörner
  • Sämereien, auch
    größere Samen
  • Meisenknödel
  • Talg
  • Nüsse

Früher häufig, heute fast auf der Roten Liste

„Die Spatzen pfeifen es von den Dächern“ – die Bedeutung dieser Redensart ist dadurch entstanden, dass es früher sehr viele Spatzen gegeben hat. Wenn Spatzen etwas von den Dächern pfeifen, weiß es wirklich jeder. Die Sache ist also in keinster Weise mehr ein Geheimnis, sondern vielmehr allgemein bekannt.

Meistens geht es dabei um Dinge, die der Kategorie „Klatsch und Tratscht“ bzw. zwischen zwischenmenschlichen Bereich zuzuordnen sind. Beispiel: „Bei Müllers hängt der Haussegen aber gründlich schief, das pfeifen die Spatzen ja von den Dächern.“

Das Spatzen-Weibchen

Das Weibchen bei den Haussperlingen (sozusagen die Spätzin – sagt man das eigentlich?) unterscheidet sich optisch von den Männchen. Zunächst ist das Weibchen ein wenig schlanker. Ein weiterer Unterschied ist die helle Unterseite. Im Gegensatz zum Männchen – siehe das Bild oben – fehlt das schwarz gezeichnete Lätzchen.

Ein Haussperling-Weibchen sitzt im Geäst
Das Haussperling-Weibchen kommt in gedeckten Farben daher

Der Kopf ist in dunklerem Braun gehalten, unterbrochen durch einen helleren Augenstrich. Man kann ihn hier auf dem Foto noch halbwegs hinter dem kleinen Ast sehen, hinter dem die Spätzin hervor lugt. Insgesamt ist das Weibchen etwas schlichter als das Männchen, dennoch aber in schön harmonisch warmen Farben gehalten.

Spatzen heute selten in den Städten

Wenn man sich die heutige Verbreitung der Haussperlinge anschaut, gilt diese Redensart leider nicht mehr. In vielen Gebieten Deutschlands ist die Spatzenpopulation in den letzten 25 Jahren um bis zu 50% zurückgegangen.

War der Spatz früher ständig in Städten und Dörfern zu sehen, ist er heute eine Rarität geworden. Die Zeiten, wo man an der Straßenecke beim Stehcafé einen kleinen Schwarm der frechen Vögel dabei beobachten konnte, wie sie herunter gefallenen Brötchenkrümel nachjagen, ist leider vorbei.

Was sind die Ursachen? Auf der Seite des Nabu Münsterland kann man es nachlesen: Durch die moderne Bauweise der Häuser findet der Spatz keine Nischen mehr zum Brüten, durch den Rückgang bei den Insekten infolge des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln fehlt es an Nahrung, insbesondere für die Aufzucht der Jungvögel.

Auch die Versiegelung des Bodens durch immer mehr Beton und Asphalt tut sein übriges. Es gibt immer weniger unbefestigte Stellen, wo die Spatzen ein sog. Staubbad nehmen können. Staubbäder sind wichtig für Vögel, denn dadurch befreien sie ihr Gefieder von Ungeziefer und Parasiten. Genauso fehlen durch korrekte und normierte Bebauung immer häufiger schöne große Pfützen zum Baden, die die Spatzen ebenfalls gerne besuchen.

Hilfe für den Haussperling

Da der Spatz mittlerweile zu den gefährdeten Arten zählt, ruft die Deutsche Wildtierstiftung zur Rettung des kleinen Vogel auf. Auf der Seite der Wildtierstiftung finden sich Tipps, wie man dem Haussperling das Leben z.B. durch einen spatzenfreundlichen Garten erleichtern kann und wie man den Spatz sonst unterstützen kann.