Ein Vogelhaus unter der Lupe

Vogelhaus-Test Nr. 1: Das Silo-Futterhaus Buchfink 128

Eigentlich handelt es sich bei dem hier getesteten Silo-Futterhaus um ein schönes und praktisches Vogelhaus. Denn Silo-Futterhäuser haben den Vorteil, dass sie wenig Arbeit machen, da man Futter auf Vorrat hineingeben kann. Weiter sind Silo-Futterhäuser aufgrund ihrer Konstruktion recht „saubere“ Vogelhäuser, da das Vogelfutter nicht frei herumliegt.

Gesamtansicht Silo-Futterhaus Buchfink 128
Ein schnuckliges kleines Vogelhaus

Dieses Modell hat aber leider zwei gravierende Nachteile, wie wir unten im Laufe des Tests sehen werden. Zunächst aber die Rahmendaten zu dem kleinen Futterhäuschen:

  • Hersteller: House & Garden Gartendekoration
  • Maße Grundfläche: 14 x 11,6 cm
  • Ausladung Dach: 18 x 17 cm
  • Höhe: 25 cm
  • Material: Holz und Glas
  • Verkaufspreis: zwischen 14 und 21 Euro plus Versandkosten (Internetpreise)

Schöne Form, harmonische Farben

Der erste Eindruck: ein schönes kleines Vogelhaus mit harmonischer Form, das sich gut für Balkon oder Terrasse eignet. Die Verarbeitung ist ordentlich und sauber, allerdings sind die Holzteile zusammen getackert beziehungsweise genagelt. Aber bei dem günstigen Preis kann man allerdings auch keine feine Tischlerkunst erwarten.

Gesamtansicht Silo-Futterhaus Buchfink 128 mit Vogelfutter befüllt
Praktisch: Der Futterstand ist immer sichtbar

Die Farben sind gut aufgetragen, Pinselstriche oder Laufnasen sieht man nicht. Allerdings wurden die Einzelteile des Vogelhauses vor dem Zusammenbau gestrichen. Daher sieht man die Nägel, insbesondere bei den roten Herzen am Dachfirst. Das schmälert den ansonsten guten optischen Eindruck des Vogelhauses ein wenig. Auch der einfache weiße Nylon-Bindfaden für die Aufhängung des Vogelhauses wirkt ein wenig billig. Bessere Modelle haben hier dünne Drahtseile, die sicher auch dauerhafter sind.

Die Futterschütte vom Silo-Futterhaus Buchfink 128
Das Vogelfutter rutscht automatisch nach

Achtung: Verletzungsgefahr!

Die durchsichtigen Seitenwände des Silos sind aus Glas. Leider sind die Abbruchkanten an den Futteröffnungen offenbar nur mit dem Glasschneider angerissen und dann abgebrochen worden. Was versäumt wurde: Die Kanten wurde nicht geschliffen und sind sehr scharf!

Die Glaskante vom Silo-Futterhaus Buchfink 128 ist sehr scharf
Die Glaskante ist leider gefährlich scharf

Hier besteht erhebliche Verletzungsgefahr sowohl für Vögel wie auch für Menschen. Wer unbedacht mit dem Finger in das Silo hineingreift, um zum Beispiel alte Futterreste heraus zu kratzen, kann sich böse Schnittwunden zuziehen. Auch Vögel, die ihren Kopf zu tief in das Vogelhaus hineinstecken, sind gefährdet.

Silo schwierig zu befüllen

Um das Vogelhaus mit Futter zu befüllen, muss der Dachfirst abgenommen werden. Der Dachfirst liegt locker auf und kann einfach abgenommen werden. Die die beiden Bänder direkt durch den Dachfirst führen, ist er im aufgehängten Zustand trotzdem sicher fixiert und kann nicht vom Wind herunter geweht werden. Das ist gut konstruiert.

Das Silo-Futterhaus Buchfink 128 von oben
Zum Befüllen wird der Dachfirst abgenommen

Unter dem Dachfirst zeigt sich aber ein großer Nachteil dieses Silo-Vogelhauses. Die Futteröffnung ist nur 8 cm lang und knapp 2,5 cm breit. Hinzukommt, dass es sich um ovale Öffnung handelt, was das Einfüllen des Futters noch einmal schwierige macht. Das nachfolgende Bild zeigt deutlich, wie klein die Öffnung ist. Ein Hinweis: Es handelt sich um einen normalen Teelöffel, keinen Esslöffel.

Die Öffnung zum Einfüllen des Vogelfutterfutters beim Silo-Futterhaus Buchfink 128
Die Öffnung ist sehr klein - unpraktisch

Durch diese kleine Öffnung lässt sich das Vogelhaus nur mühsam befüllen. Einfach das Futter aus der Tüte in das Silo schütten, funktioniert extrem schlecht. Es fällt viel Futter daneben. Wenn man das Vogelhaus nicht ganz langsam Löffel für Löffel füllt, kommt eigentlich nur ein Trichter in Betracht. Dafür müsste dieser allerdings wiederum eine nicht zu kleine Öffnung haben, damit das Futter nicht stecken bleibt. Wie man es dreht und wendet – es bleibt mühsam mit dem kleinen Vogelhaus.

Vogelhaus kaum zu reinigen

Durch die kleine Futteröffnung des Silos entsteht ein weiteres Problem. Man kommt an das Innere des Vogelhauses nicht heran. Wenn sich altes Futter an den Wänden oder den Glasscheiben des Silos festgesetzt hat, kann man es höchstens mit einem langen Schraubenzieher oder einer Zahnbürste versuchen zu entfernen. Das ist nicht optimal. Keinesfalls sollte man versuchen, von unten durch die Futteröffnung Reinigungsarbeiten vorzunehmen. Denn dort droht Verletzungsgefahr durch die scharfen Schnittkanten des Glases.

Die mangelnde Reinigungsmöglichkeit ist ein großes Manko. Mit der Zeit bleibt es nicht aus, dass die Glasscheiben schmutzig werden und sich Reste im Vogelhaus sammeln, die im schlimmsten Fall sogar schimmeln. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch ungesund für die Vögel. Aufgrund dieses Konstruktionsfehlers kann man dieses Silo-Futterhaus leider nicht in die Kategorie „praktische Vogelhäuser“ einordnen.

Gesamt-Bewertung

Auch wenn das Vogelhaus recht charmant aussieht - es ist sehr unpraktisch und aufgrund der Schnittkanten sogar gefährlich. Das Testergebnis lautet daher leider: Von einem Kauf dieses Modells muss dringend abgeraten werden.

Das Silo-Futterhaus Buchfink 128 wird leider mit Note 6 bewertet
Wegen der gefährlichen Glaskanten keine gute Note

Wer ein Silo-Vogelhaus kaufen möchte, sollte darauf achten, dass das Futter-Silo gut erreichbar ist. Das ist eigentlich nur dann der Fall, wenn das komplette Dach des Vogelhauses abgenommen werden kann.