Bücher über Vögel und Vogelhäuser in einem Regal

Wer piept denn da?

Andreas Altenburg

Flexibler Einband, 110 Seiten, Format: 19 cm x 12,5 cm
2008, Rowohlt Taschenbuch Verlag
ISBN 978-3-499-62370-7
Preis: 7,95 Euro

Über das Buch

Das Taschenbuch „Wer piept denn da?“ nennt sich zwar „Ein Naturführer“. Der Untertitel macht dann aber deutlich, dass das Buch nicht von Vögeln handelt. Sondern eher von Menschen, die möglicherweise einen kleinen Vogel haben. Damit sind allerdings auch nicht Wellensittich-Halter oder andere Vogelbesitzer gemeint. Vielmehr verspricht das Buch auf dem Umschlag Erkenntnisse über „Proseccolerchen und Hochdruckputzen“.

Insofern ist das Buch von Andreas Altenburg ein Exot in dieser kleinen Reihe mit Buchbesprechungen zum Thema Vogelhäuser, Gartenvögel und Vogelfütterung. Da es aber in liebenswerter Weise zum Beispiel über „Blaupünktchen“ berichtet, die möglicherweise in Konflikt mit der „Rollschwalbe“ kommen können, was dann die „Brutprotze“ vom nahegelegenen Spielplatz beobachtet, soll dieses humoristische Werk hier mit aufgenommen werden.

Worum geht es? Kurzum, es werden die verschiedenen Typen und Charaktere, die unser Leben bunt gestalten, einem aber auch kräftig auf die Nerven gehen können, in launiger Form beschrieben. Dabei werden die unterschiedlichen Exemplare im Stil eines Vogel-Bestimmungsbuches dargestellt.

Die Beschreibungen starten jeweils mit einer liebevoll gemalten, farbigen Karikatur. Danach folgen dann Abschnitte zu Merkmalen, Vorkommen, Gesang und Lebensweise. Das „Blaupünktchen“ leitet seinen Namen von der HiFi-Anlage (Blaupunkt!) seines Kraftfahrzeuges ab. Dementsprechend wird sein Gesang charakterisiert als „überwiegend technisch; dumpfe Bässe“.

Auch die „Rollschwalbe“ kennt jeder – es ist die Joggerin, die auf Rollerblades umgestiegen ist und noch nicht ganz so sicher bremsen kann. Dass die „Brutprotze“ sich überwiegend auf Spielplätzen aufhält und dort ständig „Leander, das machst Du aber toll!“ ruft, kann man sich schon fast denken. Weiter überrascht es nicht, dass die Brutprotze ihren Leander natürlich auch zum Hochbegabten-Test schickt.

Insgesamt werden in dem Buch fast 40 Stereotypen aus dem Alltag beschrieben. Schmunzeln kann man zum Beispiel auch über den „Asphaltspecht“, die „Campingglucke“, den „Hausmotz“ oder die „Festzeltwumme“. Der Autor vermittelt dabei auf amüsante Weise „Neueste Erkenntnisse aus dem Beobachtungslabor für menschliche Verhaltensforschung“. Zusammenfassend ein heiteres Buch, dessen Lektüre einen leichter über die kleinen Nervensägen des Alltags hinwegsehen lässt. Gut geeignet auch als Geschenk – auch für echte Vogelfreunde!